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Am
25.01.2022 wurde der gesamten 6B-Klasse im Zuge des dreistündigen, vom
Umwelt-Bildungs-Zentrum Steiermark (UBZ) initiierten, Klimaworkshops
„Aufbruch in eine klimafreundliche Gesellschaft“ die Möglichkeit
offeriert, eigene Verhaltensmuster in Bezug auf den Klimawandel zu
erkennen und zu verstehen.
Nach der Einteilung in Kleingruppen erfolgte eine kurze, von den
beiden Projektleitern durchgeführte, Spieleinführung. In dieser
erhielten wir eine wenige Minuten umfassende Charakterisierung eines
fiktiven Landes, das von den weitreichenden, komplexen Auswirkungen der
globalen Erderwärmung negativ beeinflusst wird. Wir wurden dazu
aufgerufen, als Politikerinnen und Politiker Restriktionen für die
Bürgerinnen und Bürger in unserem Staat zu verordnen, damit der stark
fortschreitende Klimawandel gestoppt bzw. gebremst werden kann. Die
wichtigsten Voraussetzungen für das Funktionieren dieses
Gedankenexperiments, die Mag. Jakob Kramer und Mag. Michael Krobath
formuliert haben, waren, sich unvoreingenommen darauf einzulassen,
gemeinsam gruppeninterne Entscheidungen zu fällen und mit den
getroffenen Beschlüssen stets realistisch zu bleiben, um eine
wirklichkeitsnahe Simulation zu erreichen.
Auf einem digital zur Verfügung gestellten Online-Whiteboard wurden
fünfzig Verhaltensmuster unserer Einwohnerinnen und Einwohner
projiziert, die den Wandel des Klimas begründen und in folgende
Kategorien unterteilt werden können: Kleidung und Konsum, Freizeit und
Mobilität, Müll und Verpackungen, Ernährung und Fleischkonsum, Energie
und Internet
In drei Durchgängen sortierten wir insgesamt dreißig gesellschaftliche,
umweltkritische Punkte aus und orientierten uns dabei persistent an dem
folgendem Prinzip: Die Verhaltensmuster wurden akribisch untersucht,
gruppenintern debattiert und nach der von uns eingestuften jeweiligen
Relevanz von oben absteigend priorisiert. Jede spieltechnische
Veränderung hatte Auswirkungen auf die Entwicklung unseres imaginären
Staates. Die eigentliche Spielphase mündete in die Reflexionsphase, in
der wir über unsere gemeinschaftliche Aussortierung befragt wurden. Die
Klasse reflektierte über die gewonnenen Eindrücke und wurde aufgrund der
großen Verantwortung, die sie als zukünftige Bildungsbürgerinnen und
Bildungsbürger der Republik Österreich in Bezug auf den Klimawandel
trägt, zum Nachdenken angeregt. Somit wurde ein Transfer zur eigenen
Lebenswelt hergestellt.
Wir, die Schülerinnen und Schüler der 6B-Klasse, lernten, dass das
Gleichgewicht zwischen Eigeninteresse und Gemeinwohl schwer zu finden
ist. Während Egoismus und Beharrlichkeit Hindernisse bildeten, erwiesen
sich Loyalität, Kooperation, Verständnis und Hilfsbereitschaft als
Grundvoraussetzung für einen geordneten Spielablauf. Das richtige
Zeitmanagement und der korrekte Umgang mit Stresssituationen während der
Gruppenbesprechungen stellten Anfangsschwierigkeiten dar, die immer
besser gewordene Kommunikation untereinander löste aber auch diese
Problematiken.
Die 6B-Klasse ist dankbar, einen so spannenden und informativen
Vormittag als Ausgleich zum Schulalltag erlebt haben zu dürfen und
versucht im Sinne der Umwelt einen ökologischen Beitrag für eine „grüne
Erde“ zu leisten, weil Veränderungen bei Dir beginnen!
Viktor Strobl, 6B