Am 25.02.2021 konnte die gesamte 5B-Klasse im Rahmen eines Projekts im Unterrichtsfach GP Ämter von heutigen PolitikerInnen übernehmen und hautnah in einem Rollenspiel die in einer demokratischen Union zu treffenden Entscheidungen ausarbeiten, welche in Folge zur Abstimmung gebracht wurden. Zu Beginn des fünfstündigen Workshops wurden in im Vorhinein bestimmten Gruppen intern entschieden, in welcher Funktion der/die Schüler/in am Spielgeschehen teilhatte. Die bedeutendsten vertretenen Positionen waren Bundeskanzler/Außenminister, Finanzminister, Umweltminister, Kulturminister, Arbeitsminister.
 Gespeichert von BRG am Do, 2021-03-11 09:07
Nach der Spieleinführung hatten die SchülerInnen die Möglichkeit, 
vorgegebene Länder nach eigenen Interessen zu gestalten. Dabei wurden 
jedem Land bestimmte Charakteristika zugeordnet, die großen Einfluss auf
 das Teamprojekt nahmen. Jede/r Schüler/in konnte dadurch seine/ihre 
Kreativität ausleben und Gedankenströmen, die in der realen Welt keinen 
Platz finden, freien Lauf lassen. Diese Freiheiten führten zur 
Entstehung der vier komplett konträren, fiktiv erfundenen Staaten 
„Schokonia“, „Finisterra“, „Agricula“ und „Kaukasien“, die durch 
verschiedenste Entwicklungsstufen sowie unterschiedlichste kulturelle 
Schätze gekennzeichnet waren. Die ungleiche Verteilung der Rohstoffe 
bewirkte eine permanente Abhängigkeit der Staaten untereinander, wodurch
 das Pflegen von Handelsbeziehungen essenziell für eine starke 
Gemeinschaft war. 
Der Bundeskanzler/die Bundeskanzlerin jedes demokratischen Landes wurde 
in den EU-Ratssitz entsendet, um dort die Interessen seiner/ihrer 
BürgerInnen vertreten zu können. Die Spielleiter Jacob Kramer und 
Abelina Holzer hatten im Vorhinein sogenannte „Ereigniskarten“ 
angefertigt, auf denen Konfliktsituationen beschrieben wurden, die es 
nach intensiven Verhandlungen der einzelnen Minister zu lösen galt. Die 
zuständigen FinanzleiterInnen wurden mit der wichtigen Aufgabe betraut, 
die Höhe des EU-Budgets festzulegen. Auf dieser Grundlage basierend, 
musste in den darauffolgenden Beratungen ausführlich diskutiert werden, 
mit welchem Kapital welche Projekte finanziert werden. Damit eine 
Bestimmung in Kraft treten konnte, musste nach offiziellen Regeln ein 
Vertrag von allen Beteiligten unterschrieben werden. Das von allen 
BundeskanzlerInnen signierte EU-Abkommen bildetet die Arbeitsgrundlage 
für das Spiel, die Grundrechte der Menschen wie z.B. „Freiheit für alle“
 waren darin von Grund auf bestimmt. Mit dem erfolgreichen Durchspielen 
von vier Ereigniskarten endete die eigentliche Spielphase, die in die 
Reflexionsphase mündete. Mit Prof. Mag. Raphael Grasser und OStR. Mag. 
Dr. Manfred Weissenbacher konnte die Klasse über gewonnene Eindrücke und
 die große Verantwortung der PolitikerInnen nachdenken.
Die SchülerInnen lernten, dass das Gleichgewicht zwischen Eigeninteresse
 und Gemeinwohl schwer zu finden ist. Während Egoismus und 
Beharrlichkeit Hindernisse bildeten, erwiesen sich Loyalität, 
Kooperation, Verständnis und Hilfsbereitschaft als Grundvoraussetzung 
für einen geordneten Spielablauf. Das richtige Zeitmanagement und der 
korrekte Umgang mit Stresssituationen während der Gruppenbesprechungen 
stellten Anfangsschwierigkeiten dar, die immer besser gewordene 
Kommunikation untereinander löste aber auch diese Problematiken, wodurch
 eine starke Identifikation mit der gespielten Rolle eingetreten ist.
Wir Schülerinnen und Schüler sind dankbar, einen so spannenden und 
informativen Vormittag als Ausgleich zum Schulalltag erleben haben zu 
dürfen.
 Katharina Buchsteiner und Viktor Strobl, 5B